Foxconn bietet $5,3 Mrd. für Sharp

Foxconn

Der Auftragshersteller Foxconn, der unter anderem für die Fertigung von iPhones und Produkten von Microsoft, Dell und noch weiteren großen Herstellern bekannt ist, hat nun laut eines Berichts des Wall Street Journals ein Übernahmeangebot in Höhe von $ 5,3 Milliarden für das japanische Unternehmen Sharp abgegeben. Darüber hinaus gibt es aber auch noch weitere Interessenten. Der von der japanischen Regierung unterhaltene Investmentfond Innovation Network Corp. of Japan (INCJ) hat ebenfalls ein Angebot in Höhe von $ 2,5 Milliarden vorgelegt.

Sharp produziert hauptsächlich Display-Panels für mobile Endgeräte und INCJ hat seinerseits bei Japan Display die Fäden in der Hand. Sharp und Japan Display sollen des Weiteren angeblich bereits ihre Forschungs- und Entwicklungsergebnisse im Bereich Display- und Produktionstechnologien zusammengelegt haben. Hinzu kommt der naheliegende Gedanke, dass die japanische Regierung eine andere Lösung als die Übernahme durch einen ausländischen Investor bevorzugen würde. Es ist also durchaus denkbar, dass Foxconn selbst im vorliegenden Fall des vergleichsweise besseren Angebots für den Kauf Sharp, am Ende leer ausgeht.

Foxconn hatte bereits im Jahr 2013 die Absicht sich mit 10% an Sharp zu beteiligen. Als die Aktienkurse des letztgenannten Unternehmens allerdings stark gefallen sind, wurde dieser Plan schließlich verworfen. Seitdem hat sich die Situation für Sharp sogar noch verschlechtert. Das Unternehmen, das hauptsächlich Unterhaltungselektronik wie TVs sowie Display-Panels herstellt muss im März $ 4,4 Milliarden an Darlehen zurückzahlen. Diese wurden von einigen japanischen Unternehmen wie beispielsweise der Mitsubishi UFJ Financial Group Inc. sowie der Mizuho Financial Group Inc gewährt. Wer auch immer also am Ende den Zuschlag für Sharp erhält – die Schulden des Unternehmens müssen ebenfalls bezahlt werden.

Bezogen auf das letzte Halbjahr hat Sharp einen Nettoverlust von $215 Millionen erwirtschaftet. Grund hierfür soll die sinkende Nachfrage für Smartphones in China sein. Trotzdem könnte gerade Sharps Erfahrung auf dem Markt für Display-Panels für Foxconn sehr nützlich sein und sollte der Auftragshersteller irgendwann selbst Produkte für den Endkunden auf den Markt zu bringen wollen, wäre es nach dem Kauf mit Hilfe der Marke Sharp – die in Asien, Europa und den USA wohlbekannt ist – ebenfalls möglich.

Foxconn hat bei Abgabe des Angebots darüber hinaus erklärt, dass der Kauf von Sharp keinen personellen Wechsel der momentan zum Teil aus hochrangigen japanischen Beamten bestehenden Führungsetage geben wird. Sharp wird die endgültige Entscheidung über die eigene Zukunft wahrscheinlich am Tag der Veröffentlichung des Jahresberichts (4. Februar) treffen.

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